Wie komme ich mit meinen Gefühlen zurecht?

Erschöpfung und Störungen der Gemütslage und des Schlafes können emotionales Leid und Schmerz hervorrufen. Zwischen Erschöpfung und Depressionen besteht ein starker Zusammenhang. Manchmal ist es sehr schwierig, die Ursachen von Schmerz, Kummer und Leid herauszufinden.

Krankheiten können emotionalen Schmerz und Kummer auslösen. Angst vor dem morgigen Tag, fehlende Bezugspunkte, ein verändertes Selbstbild und die Unfähigkeit, mit den geliebten Menschen zu kommunizieren, sind destabilisierende und empfindliche Faktoren. Je nach individuellem Hintergrund, Persönlichkeit, Familie sowie sozialen und beruflichen Beziehungen erlebt jede Person eine Krankheit unterschiedlich und wird unterschiedlich behandelt.

Es ist äußerst wichtig, Ihre Sorgen und Ängste mitzuteilen – insbesondere Ihrem Pflegeteam. Man hört Ihnen zu und unterstützt Sie auch therapeutisch, wenn möglich. Abhängig von Ihren Bedürfnissen und Wünschen verweist man Sie gegebenenfalls an eine Fachkraft, Unterstützungsgruppe oder Patientenorganisation.

Hilfe von Expertenseite: Die Krankenversicherung erstattet die Beratungskosten bei eine:r Psychiater:in. Andererseits bietet die Beratung bei einer psychologischen Fachkraft nur dann bestimmte Garantien, wenn sie in einem medizinisch-psychologischen Zentrum stattfindet. Patientenorganisationen und/oder Gesundheitsnetzwerke bieten kostenfreie psychologische Beratung.

Die Teilnahme an einer Diskussionsgruppe ist eine hervorragende Art und Weise, neue Dinge zu lernen. Krankenhäuser oder ihre Einrichtungen organisieren solche Gruppen in Eigeninitiative. Derartige von Fachkräften geleitete Gruppen ermutigen Sie, Ihre Ideen mitzuteilen. Dort treffen Sie andere Menschen, die mit ähnlichen Fragen und Problemen zurechtkommen müssen.

Sie erhalten Unterstützung, um sich auszudrücken, insbesondere, was Themen betrifft, die Sie ansonsten vielleicht nicht ansprechen.

So erhalten Sie emotionale Unterstützung

Erfahren Sie mehr über örtliche Unterstützungsprogramme zum Thema Krebs. Viele Programme bieten vor Ort eine Vielzahl hilfreicher Leistungen wie persönliche Beratungen und ergänzende Therapien und Übungen.

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Informieren Sie sich über die psychoonkologischen Programme Ihres Krankenhauses. Solche Programme bieten Krebspatienten soziale und psychologische Unterstützung. Gegebenenfalls weist Ihr Arzt oder Ärztin, eine spezialisierte Krankenpflegekraft oder ein:e medizinische Sozialarbeiter:in auf solche psychoonkologische Unterstützung hin.

Werden Sie Mitglied einer Unterstützungs- oder Fortbildungsorganisation. Viele Menschen finden Trost und Erleichterung in Gesprächen mit anderen Personen in ähnlichen Situationen und mit ähnlichen Problemen. Vielfach bieten Krebshilfestellen auch Veranstaltungen und Gruppen an, wo Sie Menschen kennenlernen.

Suchen Sie sich Hilfe im Internet. In spezialisierten Online-Gemeinschaften können Menschen, die an Krebs leiden, Fragen stellen, Berichte und Geschichten verfassen, Unterstützung und Beratung erteilen und erhalten, sich mit anderen Krebspatienten austauschen und auch praktische Hilfe und Anleitung bekommen. Vergessen Sie jedoch nicht, dass Ihr Facharzt, der Ihre individuell abgestimmte Behandlung ausgeführt hat, Sie am besten berät. Versuchen Sie, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und zu pflegen; das erleichtert die Klärung von Fragen und das Angehen von Problemen.

Wie helfe ich mir selbst?

Nachfolgend finden Sie einige Anregungen, die hilfreich sein können, damit Sie sich wirklich „am Ruder“ fühlen, was die Kontrolle Ihrer Krankheit betrifft. Es gilt, Ihr Wohlbefinden und Ihre Selbstachtung zu fördern, damit Sie mit dem Krebs zurechtkommen.

Nutzen Sie daher das Unterstützungsangebot. Tun Sie etwas für sich und für Ihr Wohlbefinden: Das vermittelt Ihnen das Gefühl, dass Sie die Zügel in der Hand haben. Versuchen Sie aber auch, realistisch einzuschätzen, was Sie alleine tun können und was nicht. Schrecken Sie nicht davor zurück, Unterstützung von anderen zu suchen, die Hilfe anbieten, und nutzen Sie die verfügbaren Ressourcen. Teilen Sie anderen Menschen mit, was Sie benötigen und wie man Ihnen helfen kann. Dann erhalten Sie das richtige Maß an Unterstützung.

Beziehen Sie Ihre Familie und Ihre Freunde in diesen Prozess ein. Verbergen Sie Ihre Ängste und eventuelle körperliche Probleme nicht vor Ihren Angehörigen. Bitten Sie einen Familienangehörigen, Sie zur ärztlichen Besprechung der medizinischen Optionen zu begleiten.

Versuchen Sie, so viele Einzelheiten wie möglich über Ihren Krebs und die Behandlungsoptionen zu erfahren. Das Verständnis der Krankheit und der möglichen Behandlungen und Kenntnisse über das, was sie erwarten können und dürfen, bedeutet für manche Menschen eine große Erleichterung von Sorge Furcht und Stress.

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Betätigen Sie sich körperlich. Sport ist eine hervorragende Art und Weise, Ihre Haltung gegenüber den Dingen und Ihr Wohlbefinden zu fördern. Falls Sie erschöpft sind, bekommen Sie wieder mehr Energie, wenn Sie sich sportlich betätigen. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ärztin bzw. das Pflegepersonal, was sich für Sie am besten eignet.

Versuchen Sie, sich zu entspannen und den Stress unter Kontrolle zu halten. Meditation und Yoga können als stressmindernde Therapien dienen. Bestimmte Organisationen der Krebshilfe bieten Gruppen an, die Ihnen beim Erlernen solcher Strategien helfen

Erwägen Sie auch alternative Behandlungen. Ergänzende Behandlungen wirken mitunter unterstützend, damit Sie besser mit den Nebenwirkungen des Krebses und der Grundbehandlung zurechtkommen. Eine ergänzende Behandlung verbessert durchaus auch Ihr geistiges Wohlbefinden. Wenn Sie sich für eine alternative Behandlung entscheiden, dann informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darüber, damit er bestätigt, dass keine ungünstigen Wechselwirkungen mit der Grundbehandlung zu erwarten sind.

Akzeptieren Sie diese Übergangszeit als Teil Ihres Lebens. Akzeptieren Sie, dass Sie vielleicht nicht genau so weiterleben können wie bisher. Wenn Sie sich an einen neuen Lebensrhythmus gewöhnen müssen, dann nehmen Sie sich Zeit dafür.

Erkennen Sie dabei an, dass Höhen und Tiefen unvermeidlich sind. Viele Menschen glauben, Sie müssten immer mutig und ehrgeizig sein, aber es ist normal, auch schlechte Tage zu erleben. Suchen Sie Hilfe, wenn es Ihnen schwer fällt, alleine zurechtzukommen. Bleiben Sie beschäftigt.

Beschäftigen Sie sich und bereiten Sie sich auf die Dinge vor, die Sie machen möchten. Dazu kann gehören, in den Urlaub zu fahren, Angehörige oder Freunde zu besuchen und Sport zu treiben.

Versuchen Sie zurechtzukommen – Tag für Tag. Denken Sie nicht zu sehr an die Zukunft. Konzentrieren Sie sich auf das Hier und Jetzt und durchleben Sie so jeden einzelnen Tag, der Tests oder Behandlungen beinhaltet. Auf diese Weise bewältigen Sie die Krankheit leichter.

Zögern Sie nicht: Nehmen Sie sich die Freiheit, sich auszudrücken. Führen Sie zum Beispiel ein Tagebuch. Das macht es einfacher, den Sinn Ihrer Situation zu erkennen. Musik und andere künstlerische Ausdrucksformen können auch hilfreich sein.

Sie und Ihre Familie

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Jede Familie kommt auf ihre eigene Weise mit einer Krebskrankheit zurecht. Möglicherweise fühlen Sie sich nicht wohl, da Sie weniger als zuvor an allem beteiligt sind, oder Sie glauben vielleicht, Sie enttäuschen Ihre:n Partner:in oder Ihre Kinder mit Ihrer Krankheit. Außerdem machen Sie sich vielleicht Sorgen über den emotionalen Preis, den die Krankheit Ihrer Familie abverlangt.

Beispielfragen, die Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin stellen können

Im Folgenden sehen Sie mögliche Fragen. Zögern Sie nie, Fragen zu stellen. Meist ist es besser, nachzufragen, als besorgt zu sein.

  • • Welche Tests sind für mich erforderlich?
  • • Wie lange muss ich warten, bis die Tests beginnen?
  • • Benötige ich sofortige medizinische Betreuung? Wenn das der Fall ist: Wie erfahre ich, wann ich behandlungsbereit bin? Sollte ich ärztliche Hilfe aufsuchen?
  • • Welche Pflegeoptionen gibt es, falls nötig?
  • • Wie wirksam ist die Krebsbehandlung in meinem Fall?
  • • Gibt es eine Alternative, falls meine Behandlung nicht wirkt?
  • • Bestehen Unterschiede zwischen den einzelnen Behandlungen hinsichtlich der Nebenwirkungen?
  • • Benötige ich sowohl eine Hormontherapie als auch eine Strahlentherapie? Falls ja: Wie lange dauern diese Therapien?
  • • Sind die Nebenwirkungen der Therapien vorübergehend oder bleibend?
  • • Werde ich aufgrund der Behandlung an Harninkontinenz (Urinverlust) leiden?
  • • Beeinträchtigt die Behandlung die Fruchtbarkeit? Können Erektionsstörungen auftreten?
  • • Warum sind Verlaufskontrollen so wichtig? Warum muss ich mich regelmäßigen Blutproben unterziehen?

Fragen?

Sehen Sie in unserem Glossar nach, um Begriffe zu finden, die Sie nicht ganz verstanden haben.

Prostatakrebs-Glossar