12 Leitlinien für bewährte Methoden bei nadelfreien Konnektoren (NK)

Die in der Akutversorgung weit verbreiteten nadelfreien Konnektoren sind so konzipiert, dass sie die Sicherheit der Patienten und der Mitarbeiter im Gesundheitswesen gewährleisten1–3.

Fokus auf Risiken für die Patientensicherheit 

Katheterassoziierte Blutbahninfektionen (Catheter-Related Bloodstream Infections, CRBSIs) 

CRBSI sind eine der häufigsten, tödlichsten und teuersten Komplikationen bei Zentralvenenkathetern4. Zentralvenenkatheter bergen ein höheres Risiko für katheterbedingte Infektionen als jede andere Art von Medizinprodukten4.

Mehr zu diesem Thema: Die wahren Kosten katheterbedingter Blutbahninfektionen

Okklusion 

Eine Okklusion ist einer der fünf häufigsten Gründe für das Versagen des peripheren Venenkatheters (PVK)5. Sie kann durch eine mechanische Obstruktion verursacht werden, z. B. durch ein Abknicken des Katheters, durch eine Kathetermigration in eine „Sackgasse“ innerhalb der Gefäßwand oder des Gewebes ohne offene Infiltration/Paravasation oder durch eine Thrombose des Katheters und/oder des umgebenden Gefäßes5. Der Blutrückfluss kann auch eine wichtige Rolle bei thrombotischen Katheterokklusionen spielen2.

Die Inzidenz von Okklusionen liegt zwischen 2,5 % und 32,7 %5.

Fokus auf Risiken für die Sicherheit der Mitarbeiter im Gesundheitswesen

Nadelstichverletzungen 

Mitarbeiter im Gesundheitswesen sind nach wie vor von Nadelstichverletzungen betroffen. Häufig betroffene Gruppen sind Ärzte, Pflegekräfte, Medizinstudenten sowie Pflegeschüler. Studien haben gezeigt, dass von allen berufsbedingten Expositionen 35 % bei Personen in der Ausbildung und 27 % bei erfahrenen Pflegekräften auftreten6.

Die Untererfassung stellt ein Problem dar, denn nur 9–38 % der Mitarbeiter im Gesundheitswesen melden ihre Verletzungen7. Nadelstichverletzungen treten am häufigsten bei Mitarbeitern auf, die engen klinischen Kontakt mit Patienten oder Patientenproben haben7.

Nadelfreie Konnektoren: ein unverzichtbares Hilfsmittel für den Gefäßzugang 

NKs bieten die Möglichkeit, Verabreichungssets oder Spritzen an Gefäßzugangssysteme  anzuschließen, indem sie die Verwendung von Kanülen überflüssig machen8. Neben der Vermeidung von Nadelstichverletzungen sollen diese Systeme auch dazu beitragen, Komplikationen im Zusammenhang mit intravenösen Kathetern zu verhindern9.

Das International Nosocomial Infection Control Consortium (INICC) veröffentlichte Care Bundles to Prevent Central and Peripheral Line-Related Bloodstream Infections9 (Versorgungsbündel für die Vermeidung von durch zentrale und periphere Katheter bedingte Blutbahninfektionen).

Vorbeugung von Komplikationen im Zusammenhang mit intravenösen Kathetern9:
  1. Verwenden Sie einen Luer-Lock-Mechanismus, um eine sichere Verbindung zu gewährleisten, wenn Sie den NK an ein Gefäßzugangssystem oder eine Zugangsstelle anschließen.
  2. Verwenden Sie keine Drei-Wege-Hähne als intravenöse Verbindungssysteme.
  3. Desinfizieren Sie die NKs, bevor Sie sie in das jeweilige Gefäßzugangssystem einführen.
  4. Verwenden Sie eine aseptische Technik beim Wechsel der NKs.
  5. Verwenden Sie für den Zugang zu NKs nur sterile Instrumente.
  6. Erwägen Sie die Verwendung eines Verlängerungssets zwischen der Infusionsleitung und dem NK, um Manipulationen an der Leitung zu vermeiden.
Gemäß der 8. Ausgabe der Infusion Therapy Standards of Practice (Verfahrensstandards für Infusionstherapie) sollten Sie nadelfreie Konnektoren8 in folgenden Fällen wechseln: 
  1. Wenn sie aus irgendeinem Grund entfernt werden
  2. Wenn Blut oder Rückstände in ihnen gefunden werden
  3. Vor der Entnahme einer Blutprobe aus dem Gefäßzugangssystem
  4. Wenn eine Kontamination auftritt
  5. Gemäß den Richtlinien, Verfahren und/oder Praxisleitlinien Ihrer Gesundheitseinrichtung
  6. Gemäß der Gebrauchsanweisung des Herstellers

Nicht alle nadelfreien Konnektoren sind gleich 

Im Jahr 2014 kam eine von Experten überprüfte Metaanalyse von Tabak et al. zu dem Ergebnis, dass NKs die folgenden Sicherheitsmerkmale aufweisen sollten3:

  • Eine glatte, feste Zugangsfläche, die wirksam desinfiziert werden kann
  • Ein sichtbarer Flüssigkeitspfad, der es den Anwendern ermöglicht, die Spülung zu überprüfen
  • Ein gerader Flüssigkeitspfad
  • Minimale interne Komplexität
  • Kein Blutrückfluss
  • Die Möglichkeit, nur mit Kochsalzlösung zu spülen

Nadelfreie Konnektoren: eine Präventivmaßnahme zur Gewährleistung der Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern im Gesundheitswesen 

Nadelfreie Konnektoren für intravenöse Systeme können Mitarbeiter im Gesundheitswesen vor Verletzungen durch Nadelstiche schützen. Sie können das Risiko einer Exposition gegenüber durch Blut übertragbaren Krankheitserregern verringern8. Technologien und Instrumente mit positiver Verdrängung helfen dabei, den Blutrückfluss, der zu Katheterokklusionen führen kann, beim Trennen der Verbindung zu reduzieren8.

Tabak et al. stellten fest, dass das Risiko von Blutbahninfektionen im Zusammenhang mit Zentralkathetern (central line-related bloodstream infections, CLABSIs) mit dem transparenten nadelfreien BD MaxPlus™  Konnektor im Vergleich zu anderen NKs, die mit Zentralvenenkathetern verwendet werden, um 63 % reduziert wurde3.

Williams et al. stellten in ihrer Beobachtungsstudie2 eine 55,1%ige Reduktion von Okklusionen mit dem transparenten BD MaxZero™ Konnektor im Vergleich zu anderen NKs, die mit Zentralvenenkathetern verwendet werden, fest.

 

Verweise

  1. Tabak YP, Johannes RS, Sun X, Crosby CT, Jarvis WR. Innovative Use of Existing Public and Private Data Sources for Postmarketing Surveillance of Central Line-Associated Bloodstream Infections Associated With Intravenous Needleless Connectors. J Infus Nurs. 2016;39(5):328-335. doi:10.1097/NAN.0000000000000185
  2. Williams A. Catheter Occlusion in Home Infusion: The Influence of Needleless Connector Design on Central Catheter Occlusion. J Infus Nurs. 2018;41(1):52-57. doi:10.1097/NAN.0000000000000259
  3. Tabak YP, Jarvis WR, Sun X, Crosby CT, Johannes RS. Meta-analysis on central line-associated bloodstream infections associated with a needleless intravenous connector with a new engineering design. Am J Infect Control. 2014;42(12):1278-1284. doi:10.1016/j.ajic.2014.08.018
  4. Gahlot R, Nigam C, Kumar V, Yadav G, Anupurba S. Catheter-related bloodstream infections. Int J Crit Illn Inj Sci. 2014;4(2):162-167. doi:10.4103/2229-5151.134184
  5. Helm RE, Klausner JD, Klemperer JD, Flint LM, Huang E. Accepted but unacceptable: peripheral IV catheter failure. J Infus Nurs. 2015;38(3):189-203. doi:10.1097/NAN.0000000000000100
  6. Frijstein G, Hortensius J, Zaaijer HL. Needlestick injuries and infectious patients in a major academic medical centre from 2003 to 2010. Neth J Med. 2011;69(10):465-468.
  7. d’Ettorre G. Job stress and needlestick injuries: which targets for organizational interventions? Occup Med (Lond). Published online July 31, 2016. doi:10.1093/occmed/kqw110
  8. Gorski LA, Hadaway L, Hagle ME, et al. Infusion Therapy Standards of Practice, 8th Edition. J Infus Nurs. 2021;44(1S Suppl 1):S1-S224. doi:10.1097/NAN.0000000000000396
  9. International Nosocomial Infection Control Consortium (INICC). Care Bundles to Prevent Central and Peripheral Line-Related Bloodstream Infections. Published online January 1, 2017. Accessed September 7, 2022. https://tulussetiono.com/wp-content/uploads/2017/08/International-Nosocomial-Infection-Control-Consortium-INICC.pdf.pdf

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