Der Aufbau von Gefäßzugangsteams in Irland wird vorangetrieben

Beinahe 50 % aller gemeldeten Fälle einer Blutbahninfektion (bloodstream infection, BSI) mit Staphylococcus aureus in irischen Krankenhäusern stehen im Zusammenhang mit intravenösen Kathetern.1  Gefäßzugangsteams bestehen aus medizinischen Fachkräften, „…deren Hauptaufgabe darin besteht, Gefäßzugangssysteme zu beurteilen, einzuführen, zu überwachen, die klinischen Daten zu pflegen, klinische Probleme zu lösen und, wenn möglich, die Systeme zu entfernen.“2  

Gefäßzugangsteams können die Erfolgsraten beim ersten Punktionsversuch erhöhen und gleichzeitig intravenöse Komplikationen, einschließlich Infektionen, verringern.3  

In anderen Ländern haben sich die Gefäßzugangsteams bereits positiv auf die Patientenversorgung ausgewirkt.3 Bestimmte Hindernisse wie fehlende Finanzierung, unzureichende Ausbildung oder mangelndes Bewusstsein können jedoch Fortschritte bei der Einführung dieser Art von Teams behindern.3 Schauen wir uns genau an, was in Irland getan wird, um den Aufbau von Gefäßzugangsteams zu erleichtern.  

Gefäßzugangsteams beginnen mit der Infektionsprävention

Im Mai 2023 veröffentlichte die Abteilung für antimikrobielle Resistenz und Infektionskontrolle (Antimicrobial Resistance and Infection Control Division, AMRIC) der irischen Gesundheitsbehörde (Health Service Executive, HSE) ihre neueste „Nationale klinische Leitlinie Nr. 30 – Infektionsprävention und -kontrolle (IPC) Vollständiger Bericht“ (National Clinical Guideline No. 30 – Infection Prevention and Control (IPC) Full Report).4  

Die HSE verwaltet alle öffentlichen Gesundheitsdienste in ganz Irland und hat über 100.000 Mitarbeitende.5 Dieser Bericht bietet medizinischen Fachkräften in Irland einen Leitfaden zur Infektionsprävention, einschließlich der bewährten Methoden für die Pflege und Wartung von intravenösen Kathetern.4  

Zwar wird empfohlen, dass geschulte Fachkräfte bei Patienten mit schwierigem Gefäßzugang den Katheter anlegen sollen, doch enthält das Dokument keine spezifischen Leitlinien für das Anlegen und die Handhabung durch das Gefäßzugangsteam.4  

Eines der strategischen Ziele von AMRIC für 2022-2025 ist jedoch die „Verringerung der Ausbreitung von Infektionen und Krankheiten durch Maßnahmen zur Infektionsprävention und -kontrolle, einschließlich nationaler Leitlinien und Standards für Hygiene- und Biosicherheitspraktiken“.6 Die Schaffung von Gefäßzugangsteams ist eine der Maßnahmen, die unter dieses Ziel fallen.6  

Mehr zu diesem Thema: Neuer spanischer Standard für Gefäßzugangsteams 

Gesundheitsministerium finanziert die Schaffung von Gefäßzugangsteams

Das AMRIC kündigte im April 2022 an, dass die HSE in allen neun Modell-4-Krankenhäusern und einem Modell-3-Krankenhaus mit finanzieller Unterstützung des Gesundheitsministeriums Gefäßzugangsteams einführen wird.1,7  

Krankenhausmodelle in Irland8 
Modell 1  Städtische Krankenhäuser 
Modell 2  Krankenhäuser mit ambulanter Versorgung 
Modell 3  Allgemeine Krankenhäuser 
Modell 4  Spezialisierte Referenzkrankenhäuser 

Modell-4-Krankenhäuser bieten stationäre und ambulante Akut- und Wahlleistungen, hochakute Verfahren, Krebsbehandlungen, chirurgische Eingriffe sowie Notfallversorgung an.9  

Dies sind die irischen Modell-4-Krankenhäuser:9  

  • Beaumont Hospital 
  • Cork University Hospital 
  • Galway University Hospitals 
  • Mater Misericordiae University Hospital 
  • St. James’s Hospital 
  • St. Vincent’s University Hospital 
  • Tallaght University Hospital 
  • University Hospital Limerick 
  • University Hospital Waterford 

Das Ziel von AMRIC ist es, durch die Standardisierung des Gefäßzugangs, der Pflege und der Instandhaltung die Häufigkeit von Blutbahninfektionen mit Staphylococcus aureus aufgrund von intravenösen Kathetern zu verringern.7  

In den Jahren 2022-2025 übernimmt die HSE die folgenden Aufgaben:6  

  • Überprüfung der Durchführung von Pilotprojekten mit Gefäßzugangsteams 
  • Unterstützung der oben genannten Krankenhäuser bei ihren Bemühungen um die Einführung eines Gefäßzugangsteams 
  • Bewertung des Einflusses dieser Teams auf die Verringerung von Blutbahninfektionen im Zusammenhang mit intravenösen Kathetern 

Ein Symposium zur Sensibilisierung für die Wichtigkeit von Gefäßzugangsteams

Im Frühjahr 2023 brachte BD auf dem „Intravenösen Symposium Irland“ (BD Intravenous Symposium Ireland) Experten für Gefäßzugänge und medizinische Fachkräfte aus Irland zusammen. Dabei tauschten sie sich über bewährte Methoden für den Gefäßzugang aus. 

Den Vorsitz der Veranstaltung führte Andrew Barton, Pflegeberater für Gefäßzugang und intravenöse Therapie und Vorsitzender der „Nationalen Gesellschaft für Infusion und Gefäßzugänge“ (National Infusion and Vascular Access Society, NIVAS), der die Veranstaltung mit einem Vortrag über Gefäßzugangsteams eröffnete. Im vergangenen Jahr veröffentlichte die NIVAS ein White Paper über Gefäßzugangsteams 

Darin heißt es: „Die Vorteile eines spezialisierten Teams, das für den Gefäßzugang zuständig ist, sind u. a. ein besserer Arbeitsablauf mit höherer Effizienz, eine Verringerung der Infektionsraten, bessere Patientenergebnisse und eine höhere Qualität der Versorgung.“3 Die Einführung von Gefäßzugangsteams könnte für das Gesundheitswesen in der Republik Irland positive Auswirkungen haben. 

Verweise

  1. Health Service Executive (HSE) Antimicrobial Resistance and Infection Control Team (AMRIC). PVC CVC guidance /IVC care teams update. RESIST. July 1, 2023:6.
  2. Carr PJ, Moureau NL. Specialized Vascular Access Teams. In: Moureau NL, ed. Vessel Health and Preservation: The Right Approach for Vascular Access. Springer International Publishing; 2019:59-65. doi:10.1007/978-3-030-03149-7_5
  3. Barton A. The Benefits of a Nursing Led Vascular Access Service Team: A White Paper to outline a standardised structure and approach for the NHS to deliver vascular access services in every hospital. Published online June 1, 2022. Accessed August 16, 2023. https://nivas.org.uk/contentimages/main/NIVAS-White-paper-for-standardisation-of-vascular-access-teams-within-the-NHS_FINAL-27.06.22.pdf
  4. Cormican M. National Clinical Guideline No. 30 – Infection Prevention and Control (IPC) Full Report. Published online May 1, 2023. Accessed August 16, 2023. https://www.gov.ie/en/publication/a057e-infection-prevention-and-control-ipc/#national-clinical-guideline-no-30-infection-prevention-and-control-ipc-full-report-volume-1
  5. Irish Health Service Executive (HSE). HSE Organisational Structure. Published 2023. Accessed August 10, 2023. https://www.hse.ie/eng/about/who/
  6. Irish Health Service Executive (HSE). HSE Antimicrobial Resistance Infection Control (AMRIC) action plan 2022-2025. Published online 2021. Accessed August 18, 2023. https://www.hse.ie/eng/about/who/healthwellbeing/our-priority-programmes/hcai/resources/general/hse-antimicrobial-resistance-infection-control-amric-action-plan-2022-2025.pdf
  7. Health Service Executive (HSE) Antimicrobial Resistance and Infection Control Team (AMRIC). PVC CVC guidance /IVC care teams update. RESIST. April 1, 2022:4.
  8. Irish Health Service Executive (HSE). Securing the Future of Smaller Hospitals: A Framework for Development.; 2013. Accessed September 8, 2023. https://assets.gov.ie/12170/91124d282ee84248b929698e050dedc5.pdf
  9. Irish Department of Health. Map of six new Regional Health Areas. Published online February 1, 2022. Accessed August 10, 2023. https://www.lenus.ie/handle/10147/631494

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