PICC-Zugang oder Portkatheter: Welcher eignet sich besser für Krebspatienten?
Die Entscheidung, wann bei Krebspatienten ein peripher eingeführter zentraler Venenkatheter (PICC) oder ein Portkatheter gelegt werden soll, kann schwierig sein. Die Wahl des Zentralvenenkatheters (ZVK) ist in der Onkologie entscheidend. Als Fachkraft in der Onkologie müssen Sie mehrere Faktoren berücksichtigen. Unterschiedliche Optionen bringen unterschiedliche Vorteile und potenzielle Komplikationen mit sich.
Was sind die Vorteile von PICCs?
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde N-Lost (Senfgas) als erstes Chemotherapeutikum entwickelt.1 Der vollständig implantierbare Portkatheter wurde 1982 von Niederhuber eingeführt.2
PICCs sind bereits seit den 1970er Jahren auf dem Markt, ihre Verwendung hat jedoch seit dem Jahr 2000 aus einer Reihe von Gründen erheblich zugenommen:3
- Leichte Platzierung
- Ultraschallführung sichert die richtige Position
- Geringere Kosten für die Platzierung im Vergleich zu anderen ZVK
- Geringeres Risiko von Blutungen
- Leichtes Entfernen
Welche potenziellen Risiken sind mit ZVK verbunden?
1. Wie hoch ist das Risiko von Blutbahninfektionen (BSI) bei verschiedenen ZVK im Vergleich?
In einer retrospektiven Studie von Mielke et al. wurde festgestellt, dass Portkatheter die niedrigste Inzidenzrate von Blutbahninfektionen aufweisen (0,1-0,2 pro 1.000 Kathetertage).4 Nicht getunnelte ZVK wiesen die höchsten Raten auf (2,3-2,7 pro 1.000 Kathetertage).4 PICCs wiesen eine mittlere Inzidenz auf (0,4-2,1 pro 1.000 Kathetertage).4
2. Wie hoch ist das Thromboserisiko bei Portkathetern und PICCs im Vergleich?
Thrombosen treten bei Patienten mit Krebserkrankung häufiger auf als bei Patienten ohne Krebserkrankung.5 In systematischen Übersichten von Saber et al. und Yeow et al. wurde festgestellt, dass die Thromboseraten bei Patienten mit PICCs höher waren als bei Patienten mit Portkathetern.6,7
Chopra et al. weist jedoch darauf hin, dass die Thromboseraten für PICCs je nach den Techniken, mit denen sie platziert werden, variieren können.5 Ultraschall-Navigationsgeräte können verwendet werden, um die Platzierung im geeigneten Gefäß sicherzustellen.3
3. Wie hoch ist die Rate der Komplikationen im Zusammenhang mit intravenösen Kathetern für PICCs?
Prof. Baudolino Mussa von der Universität Turin und Kollegen haben eine prospektive Studie über PICCs bei ambulanten Krebspatienten durchgeführt.3 Sie stellten fest, dass die Raten von Komplikationen im Zusammenhang mit intravenösen Kathetern (katheterassoziierte Blutbahninfektionen, Thrombose und mechanische Komplikationen) bei PICCs gering sind.3
Die Haupterkenntnis von Mussa et al. war, dass PICCs, wenn sie unter Verwendung evidenzbasierter Protokolle ordnungsgemäß gepflegt werden, relativ geringe Komplikationsraten aufweisen, seltener aufgrund von Komplikationen entfernt werden und eine lange Lebensdauer der Katheter bieten.3
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Verweise
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- Li G, Zhang Y, Ma H, Zheng J. Arm port vs chest port: a systematic review and meta-analysis. Cancer Manag Res. 2019 Jul 3;11:6099-6112. doi: 10.2147/CMAR.S205988
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- Mielke D, Wittig A, Teichgräber U. Peripherally inserted central venous catheter (PICC) in outpatient and inpatient oncological treatment. Support Care Cancer. 2020;28(10):4753-4760. doi: 10.1007/s00520-019-05276-0
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- Saber W, Moua T, Williams EC, et al. Risk factors for catheter-related thrombosis (CRT) in cancer patients: a patient-level data (IPD) meta-analysis of clinical trials and prospective studies. J Thromb Haemost. 2011;9(2):312-319.
- Yeow M, Soh S, Yap R, Tay D, Low YF, Goh SSN, Yeo CS, Lo ZJ. A systematic review and network meta-analysis of randomized controlled trials on choice of central venous access device for delivery of chemotherapy. J Vasc Surg Venous Lymphat Disord. 2022:S2213-333X(22)00171-8. doi: 10.1016/j.jvsv.2022.03.007
- Campagna S, Gonella S, Berchialla P, et al. Can Peripherally Inserted Central Catheters Be Safely Placed in Patients with Cancer Receiving Chemotherapy? A Retrospective Study of Almost 400,000 Catheter-Days. Oncologist. 2019;24(9):e953-e959.
- Campagna S, Gonella S, Zerla PA, et al. The Risk of Adverse Events Related to Extended-Dwell Peripheral Intravenous Access. Infect Control Hosp Epidemiol. 2018;39(7):875-877.
- Alle Informationen in diesem Artikel sind der oben genannten Referenz entnommen. Die Präsentation wurde im Namen von BD erstellt und enthält die Meinungen, Techniken und Praktiken von Prof. Baudolino Mussa. Die hier dargelegten Meinungen und Techniken dienen nur zu Informations- und Bildungszwecken. Diese Liste von Verweisen auf von Dritten begutachtetes Material und die Websites, auf denen sie bereitgestellt werden, dienen nur zu Ihrer Information und implizieren keine Überprüfung oder Befürwortung des Materials oder einen Zusammenschluss mit den Betreibern. Die Verweise Dritter (und die Websites, auf die sie verweisen) können Informationen enthalten, die ungenau, unvollständig oder veraltet sind. Ihr Zugang und die Nutzung der Websites Dritter (und aller Websites, zu denen sie verlinkt sind) erfolgt ausschließlich auf Ihr eigenes Risiko.
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