Eine effektive Schulung zur IV-Katheteranlage ist für die Patientensicherheit unerlässlich

Die Anlage eines intravenösen Zugangs kann selbst für erfahrene Ärzte eine Herausforderung sein, und bei weniger erfahrenen Anwendern verursacht sie möglicherweise sogar Ängste.1 Fehler bei der Katheteranlage treten aus verschiedenen Gründen auf, dazu gehören eine unzureichende Schulung, Anwenderfehler und die unsachgemäße Anwendung oder unzureichende Instandhaltung einer Kanüle.2 Faktoren, die im Zusammenhang mit der Anwendung stehen, können zu intravenösen Komplikationen führen.3

Medizinstudenten müssen eine bestimmte Anzahl an Sicherheitsmaßnahmen erlernen, bevor sie den Medizinstudiengang abschließen.4 Wenn zukünftige Ärzte lernen, technische Verfahren zu beherrschen, kann ihnen das dabei helfen, die Patientensicherheit zu gewährleisten, indem das Risiko von Fehlern minimiert wird.5  

Nicht-technische Fähigkeiten sind ebenfalls erforderlich, um menschliches Versagen zu minimieren. 6 Dazu gehören:6

  • Kognitive Fähigkeiten
  • Die Einstellung
  • Die Sozialkompetenz

Einmal erworben, ermöglichen diese Fähigkeiten es Medizinstudenten, sich herausfordernden, sich ständig ändernden und ungewohnten Situationen zu stellen.7

Für die Schulung von Medizinstudenten zur Kanülierung eines Patienten stehen eine Reihe von Formaten zur Verfügung:

  • Anlagen bei anderen Studierenden durchführen 8
  • Simulationspuppen9
  • E-Learning 7
  • Virtuelle Realität 9
  • Erweiterte Realität10

Beurteilung einer hybriden Schulung zur Katheteranlage 4

Carter et al. führten an der Medizinischen Fakultät der Universität Plymouth eine qualitative Studie über das Sicherheitsverhalten von Medizinstudenten durch, in der videoreflexive Ethnographie (VRE), Interviews und zwei Simulationsszenarien verwendet wurden.

Die Studie wurde in fünf Schritten organisiert:

  1. Erste Simulation
  2. E-Learning
  3. Zweite Simulation
  4. VRE-Fragebogen
  5. Interview

Die Forscher rekrutierten fünf weibliche und fünf männliche Medizinstudenten im Abschlussjahr, um an den Simulationen teilzunehmen, wobei die zweite zwei Wochen nach der ersten stattfand. Zwei Schauspieler spielten die Patienten und eine Pflegekraft in der Ausbildung übernahm die Rolle der Pflegekraft. Die Schauspieler trugen eine spezielle Katheter-Anlage-Manschette, um eine reale Katheteranlage zu simulieren.

Vor den Simulationen wurden die Schauspieler angewiesen, eine missmutige Stimmung auszustrahlen und eine ungünstige Position einzunehmen. Die Teilnehmer mussten mit der schlechten Beleuchtung und der ungünstigen Anordnung der Medizinprodukte zurechtkommen.

Während jeder Simulation mussten die Medizinstudenten mit einer Reihe von menschlich bedingten Faktoren zurechtkommen. Die zweite Simulation wurde so konzipiert, dass sie im Vergleich zur ersten nicht vorhersehbar war.

Schulung zur Katheteranlage mit e-Learning

Nach der ersten Simulation nahmen die Teilnehmer an einer E-Learning-Schulung teil.4 Sie wurden in der Theorie geschult, nahmen an einem Quiz teil und schauten sich Videos an, um die Lerninhalte zu vertiefen.7

Die E-Learning-Schulung wurde hauptsächlich konzipiert für:7

  • Ärzte
  • Pflegekräfte
  • Sanitäter
  • Weitere Beschäftigte in Gesundheitsberufen

Die E-Learning-Schulung besteht aus insgesamt vier Modulen:4

  1. „Vorbereitung“
  2. „Verfahren“
  3. „Instandhaltung“
  4. „Kommunikationsfähigkeiten und menschliche Faktoren“

Das Ziel dieser Module war es, die hohen Raten von IV-Komplikationen und fehlgeschlagenen Punktionen zu reduzieren.7 Die Teilnehmer wurden gebeten, das vierte Modul zu absolvieren.4

Im vierten Modul wurden folgende Themen behandelt:4

  • Warum kommunizieren?
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Menschliche Faktoren und Sicherheit
  • Best Practices in der Kommunikation

Das vierte Modul umfasste das sogenannte „Schweizer-Käse-Modell“4, das aus vier „Scheiben“ oder Barrieren mit potenziellen „Löchern“ oder Fehlern in ihnen besteht.11 Für die Katheteranlage umfassen diese Barrieren gegen Patientenschäden eine gute Kommunikation, Infektionsprävention, Dokumentation und eine angemessene Personalausstattung.4

Beispiele für menschliche Fehler, die während oder nach der Katheteranlage zu einer Schädigung des Patienten führen können, sind u. a. eine unzureichende Kommunikation mit dem Patienten, mangelhafte Hygiene, unzureichende schriftliche Dokumentation und Personalmangel.4

Beurteilung dieser hybriden Schulung zur Katheteranlage4

Nach der zweiten Simulation wurden die Studienteilnehmer gebeten, sich Videos von sich selbst während der Simulationen anzuschauen und einen Fragebogen auszufüllen, um zu vergleichen, wie sie bei jeder Simulation vorgegangen sind. Diese Methode, genannt VRE, half den Teilnehmern, ihre Leistung zu analysieren und zu reflektieren.

Nach dem Ausfüllen des VRE-Fragebogens und innerhalb von 10 Tagen nach der zweiten Stimulation nahmen sie außerdem an 15–25-minütigen Interviews teil. Die Forscher stellten den Teilnehmern Fragen zum E-Learning, um herauszufinden, warum sich die Verhaltensweisen zwischen den einzelnen Simulationen geändert haben.

Auswirkungen der Schulung auf das Sicherheitsverhalten

Diese hybride Schulung zur Katheteranlage ermöglichte es den Teilnehmern, ihre nicht technischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und sich mehr auf den Patienten zu konzentrieren.7 Einer der Teilnehmer sagte: „Ich konnte mehr von meiner Konzentration auf die tatsächliche Interaktion mit dem Patienten verwenden, anstatt mir Gedanken darüber zu machen, was ich in die Hand nehmen und wie ich eine Kanüle einführen soll.“7

Die Teilnehmer verbesserten ihre Fähigkeit, komplexe Situationen zu steuern, sich anzupassen und zu improvisieren.7 Carter et al. sagen dazu: „Die Simulationen gaben den Teilnehmern das Vertrauen, dass sie anspruchsvolle Katheteranlagen in der Praxis bewältigen können.“7

Sie waren der Meinung, dass sich das Sicherheitsverhalten der Teilnehmer dank der E-Learning-Schulung, die zwischen den Szenarien verwendet wurde, verbesserte.4 Die Kombination aus Demonstrationsvideos und interaktiven Aktivitäten trug dazu bei, das Sicherheitsverhalten der 10 Medizinstudenten, die an dieser qualitativen Studie teilnahmen, zu beeinflussen.4

Carter et al. sind der Ansicht, dass eine effektive Schulung unerlässlich ist, um hohe Standards bei der Patientensicherheit in Gesundheitseinrichtungen aufrechtzuerhalten.7

Mehr zu diesem Thema: Entscheiden Sie sich für mehr Sicherheit: 4 potenzielle Sicherheitsrisiken im Alltag

Verweise

  1. Maduemem K, Umana E, Adedokun C, Satti Mohammed A, Efrimescu C. Challenges Faced by Non-consultant Hospital Doctors in Paediatric Peripheral Intravenous Cannulation in Ireland. SN Compr Clin Med. 2021;3:1301-1306.
  2. Reid-McDermott B, Browne M, Byrne D, et al. Using simulation to explore the impact of device design on the learning and performance of peripheral intravenous cannulation. Adv Simul. 2019;4(1):27. doi:10.1186/s41077-019-0118-5
  3. Manrique-Rodríguez S, Heras-Hidalgo I, Pernia-López MS, et al. Standardization and Chemical Characterization of Intravenous Therapy in Adult Patients: A Step Further in Medication Safety. Drugs in R&D. 2021;21(1):39-64. doi:10.1007/s40268-020-00329-w
  4. Carter H, Hanks S, Gale T. A qualitative study using hybrid simulation to explore the impacts of human factors e-learning on behaviour change. Adv Simul. 2020;5:20. doi:10.1186/s41077-020-00136-y
  5. Breindahl N, Khan F, Skipper M, et al. Exploring training needs of newly graduated medical doctors to inform the undergraduate simulation-based curriculum: a national Delphi consensus study. Postgrad Med J. 2023;99(1167):37-44. doi:10.1093/postmj/qgac002
  6. Hagemann V, Herbstreit F, Kehren C, et al. Does teaching non-technical skills to medical students improve those skills and simulated patient outcome? Int J Med Educ. 2017;8:101-113. doi:10.5116/ijme.58c1.9f0d
  7. Carter H, Hanks S, Johnson R, Gale T. Educating for capability and preparing for practice: Integrating theory and skills. Clin Teach. 2024:e13725. doi:10.1111/tct.13725
  8. Romeo R, Blasiole B, Chalifoux T, et al. A Clinical Procedures Course for Medical Students. MedEdPORTAL. 2016;12:10524. doi:10.15766/mep_2374-8265.10524
  9. Rochlen LR, Putnam E, Levine R, Tait AR. Mixed reality simulation for peripheral intravenous catheter placement training. BMC Med Educ. 2022;22(1):876. doi:10.1186/s12909-022-03946-y
  10. Rochlen LR, Levine R, Tait AR. First-Person Point-of-View-Augmented Reality for Central Line Insertion Training: A Usability and Feasibility Study. Simul Healthc. 2017;12(1):57-62. doi:10.1097/SIH.0000000000000185
  11. Reason J. Human error: models and management. BMJ. 2000;320(7237):768-770. doi:10.1136/bmj.320.7237.768

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BD hat die Entwicklung der E-Learning-Module im Rahmen einer kommerziellen Partnerschaftsvereinbarung mit der University of Plymouth Enterprise Limited finanziert, aber weder die Studie konzipiert noch die Daten analysiert oder die Forschungsarbeit geschrieben.

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