Erfolg beim ersten Punktionsversuch: PVKs mit gekerbten und ungekerbten Kanülen

Gefäßzugangssysteme sind in Krankenhäusern weit verbreitet, da 60–90 % der aufgenommenen Patienten ein Gefäßzugangssystem (VAD) erhalten.¹ Die periphere intravenöse (IV) Katheterisierung ist nicht nur die bevorzugte Methode des Gefäßzugangs in Nicht-Notfallsituationen, sondern auch das am häufigsten durchgeführte Notfallverfahren.²

In der klinischen Praxis wird der IV-Katheter durch die Haut eingeführt und so lange vorgeschoben, bis der Arzt einen Blutrückfluss feststellt. Bei den meisten aktuell verwendeten Kathetern muss das Blut durch die gesamte Länge der Kanüle fließen, bevor der Rückfluss sichtbar wird. Wird die Kanüle während dieser kritischen Zeitspanne von Millisekunden weiter vorgeschoben, besteht die Gefahr, dass die Kanüle die gegenüberliegende Venenwand durchstößt.²

Es wird angenommen, dass die Verwendung einer gekerbten Kanüle den Erfolg der Katheteranlage verbessert, da der Eintritt in die Vene an der Einstichstelle durch den sofortigen Rückfluss des Blutes bestätigt wird.³ Eine gekerbte Kanüle weist eine seitliche Austrittsöffnung auf dem Kanülenschaft auf.⁴

In dieser Studie wollten van Loon et al. herausfinden, ob das Einführen eines gekerbten peripheren Venenkatheters die Erfolgsquote beim ersten Versuch der Katheteranlage von 82 % auf 90 % bei allen eingeschlossenen Patienten erhöhen würde, verglichen mit den Erfolgsquoten in Fällen, in denen ein peripherer Venenkatheter ohne gekerbte Kanüle verwendet wird.²

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Methoden

Bei der Studie handelte es sich um eine randomisierte Blockstudie, die zwischen September und Dezember 2019 in der Abteilung für Anästhesiologie des Catharina-Krankenhauses in Eindhoven, Niederlande, durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 660 Patienten eingeschlossen und in zwei Gruppen aufgeteilt – die Interventionsgruppe (330 Patienten) und die Kontrollgruppe (330 Patienten).

Zwei Patienten in der Interventionsgruppe wurden aufgrund unvollständiger Daten ausgeschlossen. Die Patienten der Interventionsgruppe erhielten einen gekerbten peripheren Venenkatheter (BD Venflon™ Pro Safety Katheter mit BD InstaFlash™ Kanülentechnologie), während die Patienten der Kontrollgruppe einen herkömmlichen Katheter ohne Kerbe erhielten (BD Venflon™ Pro Safety Katheter ohne BD InstaFlash™ Kanülentechnologie).

Als primäres Ziel wurde die Erfolgsquote beim ersten Versuch einer peripheren intravenösen Katheteranlage mit einer gekerbten oder ungekerbten Kanüle angegeben. Ein Versuch wurde als eine perkutane Kanülenpunktion definiert, unabhängig vom Ausmaß der subkutanen Exploration bei einer einzigen Punktion. Die periphere IV-Katheteranlage war erfolgreich, wenn die Kochsalzlösung injiziert werden konnte, ohne die Vene zu verletzen, und keine Anzeichen für eine subkutane Injektion vorhanden waren.²

Sekundäre Ziele waren die Auswirkung des Kathetertyps (Kanüle mit oder ohne Kerbe) auf die für eine erfolgreiche Katheteranlage benötigte Zeit (in Minuten), die Gesamtzahl der für eine erfolgreiche Katheteranlage erforderlichen Versuche und die Schmerzskala bei der IV-Katheteranlage (0 für keine Schmerzen und 10 für die schlimmsten Schmerzen).

Ergebnisse

Die Erfolgsquote beim ersten Versuch lag bei der gesamten Kohorte der eingeschlossenen Patienten bei 82 %. Die Erfolgsquote beim ersten Versuch lag in der Kontrollgruppe bei 79 % und in der Interventionsgruppe bei 85 %. Die mediane Anzahl der erfolgreichen Gefäßpunktionsversuche lag in beiden Gruppen bei 1,0.² Der Erfolg beim ersten Versuch war in der Interventionsgruppe bei Patienten mit einem hohen Risiko für eine fehlgeschlagene Katheteranlage (29 %) deutlich höher als in der Kontrollgruppe (10 %).

Fazit

Eine Erfolgsquote von 90 % beim ersten Versuch wird als klinisch relevant und in der klinischen Praxis akzeptabel angesehen. In der Studie konnte eine Erfolgsquote von 90 % beim ersten Versuch nicht erreicht werden, obwohl der Erfolg beim ersten Versuch der Katheteranlage bei Patienten, denen eine gekerbte Kanüle eingeführt wurde, höher war. Einzelne Patienten mit einem höheren Risiko einer fehlgeschlagenen Katheteranlage aufgrund eines schwierigen Venenzugangs berichteten über einen wesentlich größeren Erfolg mit gekerbten Kanülen.

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Verweise

1 1. Helm RE, Klausner JD, Klemperer JD, Flint LM, Huang E. Accepted but unacceptable: peripheral IV catheter failure. J Infus Nurs 2015; 38(3): 189-203. DOI: 10.1097/NAN.0000000000000100

2 van Loon FH, Timmerman R, den Brok GP, Korsten EH, Dierick-van Daele AT, Bouwman AR. The impact of a notched peripheral intravenous catheter on the first attempt success rate in hospitalized adults: Block-randomized trial. J Vasc Access. 2021 Feb 2:1129729821990217. doi: 10.1177/1129729821990217.

3 Strauss KW, Onia R, Van Zundert AA. Peripheral intravenous catheter use in Europe: towards the use of safety devices. Acta Anaesthesiol Scand. 2008 Jul;52(6):798-804. doi: 10.1111/j.1399-6576.2008.01664.x.

4 Khadem M, Rossa C, Usmani N, Sloboda RS, Tavakoli M. Introducing Notched Flexible Needles with Increased Deflection Curvature in Soft tissue. 2016 IEEE International Conference on Advanced Intelligent Mechatronics (AIM); 12–15 July 2016; Banff, Alberta, Canada. DOI: 10.1109/AIM.2016.7576931

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