Das EU-Parlament nimmt zum Schutz von medizinischem Personal reproduktionstoxische Substanzen
Das Europäische Parlament hat eine Einigung erzielt, nach der reproduktionstoxische Substanzen in der vierten Überarbeitung der Richtlinie zum Schutz von Arbeitnehmern vor der Gefährdung durch Karzinogene oder Mutagene (CMD4) aufgenommen werden. Infolgedessen wird diese Richtlinie nun in die Richtlinie über Karzinogene, Mutagene und reproduktionstoxische Stoffe bzw. CMRD umbenannt.1 Für elf Stoffe wird jetzt im Anhang der Richtlinie ein verbindlicher Arbeitsplatzgrenzwert festgeschrieben.1
Kampagnen wie „Stop Cancer at Work“ hatten die Aufnahme von reproduktionstoxischen Stoffen in die Richtlinie gefordert.2
Reproduktionstoxische Substanzen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen
Ein reproduktionstoxischer Stoff bzw. eine solche Zubereitung kann bei Einatmung, Verschlucken oder Aufnahme über die Haut die Häufigkeit von nicht erblichen schädlichen Wirkungen bei Kindern und/oder eine Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit von Männern oder Frauen hervorrufen bzw. eine solche Beeinträchtigung verstärken.3 Die Exposition von Beschäftigten im Gesundheitswesen, wie z. B. Pflegekräften in der Onkologie und Mitarbeiter in Krankenhausapotheken, gegenüber reproduktionstoxischen Medikamenten mit antitumoraler Wirkung, ist ein wichtiges Thema, das mit der neuen Richtlinie angegangen werden soll. Nach Anhörung von Interessenvertretungen wird die Kommission EU-weit gültige Leitlinien und Praxisstandards für die Zubereitung, Verabreichung sowie Entsorgung von potenziell gefährlichen Arzneimitteln am Arbeitsplatz erarbeiten.1
Was können Arbeitskräfte im Gesundheitswesen erwarten?
Die Vereinbarung soll Beschäftigte im Gesundheitswesen besser vor dem Kontakt mit reproduktionstoxischen Substanzen am Arbeitsplatz schützen. Beschäftigte im Gesundheitswesen können für einen besseren Schutz auch ausreichende und angemessene Schulungsmaßnahmen erwarten.1
Verweise
1 European Parliament. Political deal on protecting workers from hazardous substances. https://www.europarl.europa.eu/news/pt/press-room/20211208IPR19046/political-deal-on-protecting-workers-from-hazardous-substances. Published Dec 8, 2021. Accessed Dec 16, 2021.
2 Stop Cancer at Work Campaign. Reprotoxins and Firefighters. https://www.stopcanceratwork.eu/. Published Sept 22, 2020. Accessed Jan 13, 2022.
3 French Agency for Food, Environmental and Occupational Health and Safety (ANSES). Carcinogenic, mutagenic and reprotoxic substances (CMRs) – Definition and regulatory framework. https://www.anses.fr/en/content/carcinogenic-mutagenic-and-reprotoxic-substances-cmrs. Last updated Sept 22, 2016. Accessed Jan 13, 2022.
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